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Vom Gottvertrauen
Der Mensch vertraut meistens zuerst dem, was er kennt. Was ist aber mit dem, was er nicht kennt oder noch nicht erkannt hat? Die Suche und der Bund mit dem Göttlichen in allem, ist und bleibt die größte Aufgabe in unserem Leben.
Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. (1 Korinther 13, 12)
Die Erkenntnis der Existenz Gottes in allem was ist, ist die wichtigste Erfahrung in unser aller Leben. Denn Leben ist Gott und Gott ist das Leben.
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist.In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen.Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. (Joh 1,1-5)
Aus dem Geist Gottes besteht die gesamte belebte Schöpfung, mit allem was ist und was sein wird. Ein gläubiger Mensch, der sich ganz auf Gott ausrichtet lebt im Bewusstsein der Einheit mit seinem Schöpfer. Durch die persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse und durch den göttlichen Entwicklungsplan für alle Wesen formt sich in seinem Herzen Schritt für Schritt ein Haus im göttlichen Himmelreich. Dieses Reich ist nicht von dieser Welt, sondern aus dem göttlichen Bewusstsein der Einheit allen Seins. Der Geist Gottes kennt keine Trennung, kein Ichbewusstsein, kein Habenwollen, kein Verlangen nach Besitz und Reichtum. Dieser Geist lebt und wirkt und ist zugleich die reine Liebe Gottes in allen Wesen, als Gottes Individualseele, die sich eines Körpers bedient, um sein wahres Wesen selbst zu erkennen. Gottes Hand führt uns zu dieser Selbsterkenntnis und zu dem Bewusstsein, dass alle Seelen Glieder des einen Leibes sind.
Denn wie der Leib einer ist und hat doch viele Glieder, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus. (1 Kor. 12)
Wie kann es da noch Zweifel geben, dass der Verstand, das Herz und alle anderen Organe des Menschen ein Ganzes darstellen, so auch in der gesamten Schöpfung Gottes.
Der bewusst lebende Mensch erkennt durch sich und durch Gottes Wesen die wahre Identität in seinem Leben. Er erkennt, dass all sein Tun, seine Bemühungen in Gottes großem Plan der Selbstfindung und Selbsterkenntnis enthalten ist. Gottes Kraft und Wille dienen uns Menschen zum Frieden, zum Lieben, zur Ordnung, zur Wahrheit und schließlich zur Erkenntnis der Vielfalt in der Einheit. Das Gottvertrauen zu erlernen ist ein langer, schwieriger und auch teilweise leidensvoller Weg, der uns gemeinsam verbindet, stärkt, erfreut und in Gottes ewigem Herzen vereint. Vertrauen wir auf Gottes Wort, so finden wir in unseren Herzen den Frieden und die Glückseligkeit als die geistige Auferstehung in unserem Leben. Vertrauen wir auf die Tatsache, dass es Gott ist, der uns führt und lenkt in unserem Leben, damit wir unsere wahre Natur des Menschseins erkennen. Gottes Wesen ist die Liebe und diese Liebe ist Gottes Wort in unserem Leben.
Willibald