In den meisten großen Religionen gilt das Pilgern zu heiligen Orten als eine religiöse Tradition.
So auch im Christentum.
Der gläubige Mensch wünscht nichts sehnlicher als beständiges Glück und die Einheit mit dem Göttlichen. Schritt für Schritt schreitet der Sucher voran, durch Selbsterfahrung, Selbsterkenntnis und Hingabe dieses hohe Ziel in seinem Leben zu verwirklichen.
Das Pilgern ist ein Sinnbild für spirituelle Suche, Konzentration, Askese und Freude an Gottes Schöpfung. Jeder nach Spiritualität Suchende findet die geistige und physische Nahrung in Gottes liebender Hand. Der pilgernde Mensch beginnt den Tag in Liebe und vollendet den Tag in Liebe, um am Ziel seines Lebens angekommen, die Einheit in Gottes großem Herzen zu finden. Die Freude und Zuversicht, im Bewusstsein Gottes zu pilgern, schafft innere und äußere Zufriedenheit. Der Mensch erkennt, dass das beständige Glück in der Einheit, in Gottes liebendem Herzen, zu finden ist.
Im Hebräerbrief heißt es:
„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die Zukünftige suchen wir.“ (Hebr 13,14)
Der gemeinsame Weg des Pilgerns ist die Bündelung der Herzenskraft und Herzensliebe als meditative Einstimmung auf die große Hochzeit im Herzen Gottes.
Stille, Ruhe und der feste Wille, den Weg mit Gott zu gehen, stärkt das Bewusstsein der Einheit mit Gott.
Gott im Herzen zu wissen, Ihn als die ewige, unendliche Kraft der Liebe zu erfahren, schafft dem Pilger die Leichtigkeit, Freude und Zufriedenheit am Ende seines Pilgerweges.
Mögen wir diese tiefe Bedeutung unseres eigenen Pilgerweges erfahren und erkennen, um mit Dir, unserem liebenden Vater, für immer Eins zu sein.
Willibald