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Was prägt mein Handeln?

Seit meiner Kindheit ruht in meiner Erinnerung der Ausspruch: „Hilf dir selbst, so hilft dir Gott.“ Nach Angaben von Wikipedia ist dieser Ausspruch eine Vorstellung aus der antiken Welt, die davor warnt, sich bei der Bewältigung des Lebens zu sehr auf Götter, höhere Mächte oder andere Menschen zu verlassen.

Hilft Gott Demjenigen, der selbst die Initiative in die Hand nimmt, oder dem, der Seinen Willen erbittet und lebt? Die Geschichte lehrt uns,dass Selbstsucht und Egoismus die Samen von Krieg, Kummer und Leid sind.
Nächstenliebe, Gewaltlosigkeit und Miteinander führen dagegen zu innerer Zufriedenheit und Freude. Das Leben dieser Werte bedarf der Reinigung unseres Geistes und guter Nahrung für Körper, Geist und Seele.

In der Bibel heißt es:
„Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“
Mt: 25, 40

Das gilt auch für das Nicht-tun.

Das Wohlergehen des „geringsten Bruders“ und der „geringsten Schwester“ sollte für jeden Menschen der Maßstab für sein Handeln sein.

In der Bibel heißt es:
„Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.“
1. Kor. 12, 26

Das Bewusstsein, dass Christus in allen Herzen lebt und wirkt, schafft uns die Kraft und die Freude, dem Anderen selbstlos als Werkzeug zu dienen. Der Mensch erkennt, dass er nicht getrennt vom Anderen ist, sondern über Christus mit ihm vereint ist.
So bilden Freud und Leid eine direkte geistige und körperliche Seelenverbindung zu allen Lebewesen. Der selbstlose Dienst geschieht durch gutes Denken und gutes Tun.
Die gelebte Liebe für alle Wesen ist die Basis des reinen und edlen Dienens.

Das Ichbewusstsein zielt auf die Erfüllung eigener Wünsche. Aus denen wiederum weitere ichbezogene Wünsche entstehen. Eine unendliche Spirale des Habenwollens, die uns immer weiter von unserem Nächsten und von Gott entfernen.
Der spirituelle Wunsch nach der Einheit mit Gott in allem ist der Wunsch nach Aufgabe des Egos und der Reduzierung weltlicher Wünsche.

Ist dem Menschen bewusst, dass er selbst ein Teil des göttlichen Wesens ist und dass Christus als die göttliche Kraft in ihm und in allem lebt und immer mit ihm und allem verbunden ist, dann entsteht die Fürsorge und Verantwortung für sich und andere. Dann können wir verstehen, dass alle Menschen, gleich welcher Hautfarbe, Kultur und Religion, die Einheit in Christus bilden.
So gilt unser Dienst als Werkzeug dem Göttlichen in allem, so erfüllen sich die Worte Christi:
„Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“
Mt: 25, 40

Die selbstlose Tat basiert auf dem Denken an Gott. Bin ich bereit, Gott zu dienen, so denke ich an meinen Nächsten. Dann denke ich an die Liebe, dann denke ich an das Wohlergehen aller Menschen.

Möge Christus in allem unsere verblendeten Herzen in seinem großen liebenden Herzen vereinen. Möge Er uns die Freude und Zuversicht schenken, im gemeinsamen, selbstlosen Dienst am Nächsten, die Erfüllung und den Sinn in unserem Leben zu finden, um für immer mit Ihm Eins zu sein.



Willibald