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Vom Feuer der Liebe

Um ein Feuer zu entfachen bedarf es Erkenntnis, Erfahrung und Ausdauer.
Außerdem benötigen wir hierzu Papier, etwas trockenes Holz und einen kräftigen Zündfunken.

Ähnlich ist es auch in der Spiritualität.
Das Papier ist die Sehnsucht nach Frieden, Wahrheit und Geborgenheit.
Diese Werte bewirken, dass der Mensch sich auf das Wesentliche in seinem Leben ausrichtet und einstellt. Gottes Wesen ist die wahre Wirklichkeit, die ewig und ohne Veränderung besteht. Alles Weltliche vergeht und dient demnach dem Menschen als Unterscheidungskraft.

Das trockene Holz ist die Liebe.
Sie allein schenkt uns die Kraft, die Wärme und die Beständigkeit, das innere Feuer in unserem Leben zu erfahren.

Ohne einen kräftigen Zündfunken kann jedoch das Feuer der Liebe nicht entfacht werden.
Hierzu bedarf es unserer Seele, die mit Gottes ewiger Lichtquelle verbunden ist.
Sie allein überträgt dem suchenden und liebenden Menschen den Funken der Freude und der Glückseligkeit.

Jesus spricht:
"Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte!" (Lk 12,49)

Der spirituelle Mensch kann das Feuer der Liebe nur dann in seinem Herzen beständig tragen, wenn er bereit ist, seine materiellen Wünsche zu reduzieren und sich mit ganzem Herzen auf die Liebe zu Gott und zu unserem Nächsten auszurichten. Die Bemühung des Menschen, in der Gegenwart Gottes zu verweilen, verschafft ihm den Schutz und die Sicherheit, damit das Feuer der Liebe nicht erlischt.

Jesus spricht zu seinen Jüngern:
"Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt!" (Mk 14,38)

Ist der Mensch bereit, im selbstlosen Dienst am Nächsten seine Pflicht zu erfüllen, dann wird das Feuer der Liebe ihn mit der Wärme Gottes erfreuen und beglücken.



Willibald